Degi Europa wird aufgelöst - Abwicklung ?

Bis zuletzt hatte sich die Fondsverwaltung Aberdeen Immobilien zuversichtlich gezeigt, die Anteilsrücknahme bis zum 30.10.2010 wieder aufzunehmen. Doch unmittelbar vor der geplanten...

Immobilienfonds: Degi Europa

 

Bis zuletzt hatte sich die Fondsverwaltung Aberdeen Immobilien zuversichtlich gezeigt, die Anteilsrücknahme bis zum 30.10.2010 wieder aufzunehmen. Doch unmittelbar vor der geplanten Wiedereröffnung verkündet Aberdeen am 22.10.10 mit einem Paukenschlag schlechte Nachrichten für ihre Anleger: Der 1,3 Milliardenschwere Immobilienfonds Degi Europa wird aufgelöst. Ca. 90 000 Anleger bangen nun um ihr Geld.

 

Der Degi Europa wurde bereits im Jahre 1972 aufgelegt und ist damit einer der ältesten deutschen Immobilienfonds. Er galt lange Zeit als der erfolgreiche Klassiker unter den offenen Immobilienfonds.

Die Fondsgesellschaft Degi Europa hält derzeit noch 19 Gewerbeimmobilien in sechs europäischen Ländern.

 

In Folge der weltweiten Wirtschaftskrise gab es im Jahre 2008 einen Ansturm von Rückgabewünschen der Anleger, denen der Degi Europa nicht gewachsen war. Daher wurde für den Fonds im Oktober 2008 vorübergehend die Rücknahme von Anteilsscheinen ausgesetzt.

Nach § 81 Investmentgesetz dürfen offene Immobilienfonds aufgrund von Liquiditätsengpässen vorübergehend bis zu maximal zwei Jahren die Rücknahme von Anteilsscheinen aussetzen. Die Frist endete für den Degi Europa am 30 Oktober 2010. Falls die Liquidität nach zwei Jahren nicht für eine nachhaltige Anteilsscheinrücknahme ausreicht, kommt die Auflösung des Fonds in Betracht. Hartmut Leser, der Vorstandsvorsitzende der Aberdeen Asset Management Deutschland AG führte zu den Hintergründen der Auflösung in einer Pressemitteilung am 22.10.2010 aus: „Trotz einer Liquiditätsquote von über 30 % können wir nicht gewährleisten, dass alle rückgabewilligen Anleger bei Wiedereröffnung ihre Anteile zurückgeben können.“ Aberdeen wird daher die Fondsgesellschaft auflösen und halbjährliche Rückzahlungen an die Anleger vornehmen. Die erste Tranche wird voraussichtlich im Januar 2011 an die Anleger gezahlt.

 

Anleger müssen mit erheblichen Verlusten rechnen:

Seit Schließung des Fonds werden Anteile im Wert von knapp 400 Millionen Euro zu überdurchschnittlichen Abschlägen an der Börse gehandelt. Die Wertentwicklung weist per Ende September 2010 eine Wertentwicklung von minus 23,7 Prozent auf.

 

Hoffnung für geschädigte Anleger

Betroffene Anleger sollten von einem Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Kapitalanlagerecht überprüfen lassen, ob Schadensersatzansprüche gegen die beratende Bank bestehen. Die Fondsanteile der Degi Europa wurden nach unserer Erfahrung häufig als Anlage „ohne Risiko“ und „stets verfügbar“ verkauft. Ansatzpunkt für eine fehlerhafte Beratung ist zudem häufig, dass die Vermögensberater nicht über Ausgabeaufschläge und Verwaltungsvergütungen, die an die Bank zurückfließen, aufgeklärt haben. Da für die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen Verjährungsfristen laufen, empfehlen wir den Anlegern, nicht zu zögern.

 

Wir bearbeiten Fälle im Zusammenhang mit der Auflösung des Degi Europa. Wir prüfen in einer persönlich Beratung, ob Sie mit Aussicht auf Erfolg Ihre Ansprüche durchsetzen können. Nutzen Sie ferner unseren Nachrichtendienst RSS, um über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.