Sparte: Degi International, Kurs & Verluste
Wie die Aberdeen Immobilien bereits bekannt gegeben hat, wird der DEGI Global Business aufgelöst. Viele Anleger des seit längerem geschlossenen „Partnerfonds“ DEGI International fragen sich, welche Auswirkungen die Schließung auf ihren Fonds hat.
Der DEGI Business (Zielgruppe vorwiegend Großinvestoren) wurde bereits, wie andere Fonds von Aberdeen Immobilien auch, 2009 geschlossen. Obwohl das Management eine Wiedereröffnung des Fonds für 2011 anstrebte, folgt nun doch die Abwicklung. Für viele Anleger des DEGI International stellt sich hierbei die Frage, wie sich die Auflösung des DEGI Business auf ihren Fonds bzw. ihre Anteile auswirkt. Eine konkrete Antwort auf diese Frage oder gar eine Einschätzung lässt sich derzeit nicht wirklich finden. Wie die Immobilien-Zeitung berichtete, befindet sich Aberdeen-Deutschlandchef Hartmut Leser derzeit noch in wichtigen Gesprächen mit den beiden wichtigsten Vertriebspartnern des DEGI International. Diese Partner sind die Commerzbank und die Allianz. Des Weiteren findet Herr Leser für Anleger wenig hoffnungsvolle Worte: „Es gibt keine Garantie für eine Wiedereröffnung, aber wir sind guten Mutes“.
Der DEGI International ist bereits seit dem 16.11.2009 geschlossen und die Rücknahme der Anteile ausgesetzt (längstens bis zum 16. November 2011, 07.00 Uhr). Das eingesetzte Kapital lässt sich folglich nicht zurücktauschen, sodass den Anlegern lediglich die Hoffnung auf die Wiedereröffnung bleibt. Ob der Fonds überhaupt wieder öffnet, ist ungewiss und muss abgewartet werden. Voraussetzung hierfür sind ausreichend liquide Mittel. Anderenfalls bleibt zum Leidwesen der Anleger keine andere Alternative als die Abwicklung.
Sollte der DEGI International tatsächlich abgewickelt werden (wie bereits P2 Value, KanAm, DEGI Europa), würde dies mit erheblichen Verlusten für Anleger verbunden sein. Dies lässt sich ebenso aus einer von der Ratingagentur „Scope“ (so auch ein Beitrag von uns) erstellten Prognose ableiten, die den DEGI International als einen der schlechtesten Fonds mit einer mehr als bescheidenen 1-Jahres Performance führte. Einer Wiedereröffnung steht die Ratingagentur ebenso skeptisch entgegen. Anleger sollten daher dringend handeln.
Hoffnung für geschädigte Anleger
Betroffene Anleger sollten von einem Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Kapitalanlagerecht überprüfen lassen, ob Schadensersatzansprüche gegen die beratende Bank bestehen. Die Fondsanteile des Degi International wurden nach unserer Erfahrung häufig als Anlage „ohne Risiko“ und „stets verfügbar“ verkauft. Ansatzpunkt für eine fehlerhafte Beratung ist zudem häufig, dass die Vermögensberater nicht über Ausgabeaufschläge und Verwaltungsvergütungen, die an die Bank zurückfließen, aufgeklärt haben. Da für die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen Verjährungsfristen laufen, empfehlen wir den Anlegern, nicht zu zögern.