Das erste Quartal 2016 war hart für mittelständische Unternehmen und vermutlich härter für seine Anleger, die nun um Gelder in Millionenhöhe bangen. Sowohl die Friedola Holzapfel GmbH, die German Pellets GmbH, als auch das jüngste Beispiel – die Steilmann SE – mussten einen Insolvenzantrag stellen. Das Emissionsvolumen der zwei Anleihen und der Genussrechte von German Pellets beläuft sich auf rund 214 Millionen Euro. Am 1. Mai soll das reguläre Insolvenzverfahren eröffnet werden, bis dahin müssen betroffene Anleger noch um ihre Gelder zittern. Auch die Insolvenz der Steilmann GmbH überrascht die Gemüter. Erst im vergangenen Jahr wagte einst Europas größter Konfektionär, Steilmann, den Schritt an die Börse. Ein halbes Jahr später können nun 88 Millionen Euro Anlegergelder aus den drei Mittelstandsanleihen des Modeunternehmens verpulvert sein.
Wieso trifft es besonders Mittelstandsanleihen?
Viele Unternehmen, mit nicht einwandfreier Bonität, waren nicht kapitalmarktfähig und Banken gewährten ihnen keine Kredite, sodass die einzige Möglichkeit eine auf dem Kapitalmarkt begebene Anleihe war. Die vielversprechenden Renditen haben eine Vielzahl an Privatinvestoren anlocken können. Eine Mittelstandsanleihe, auch Mini-Bond, ist eine Finanzierungsform mittelständischer Unternehmen. Die Emissionsvolumina belaufen sich in der Regel auf 15 bis 150 Millionen Euro und haben meist bei einer Laufzeit von fünf Jahren einen festen Zinskupon. Viele Anleger werden oftmals nicht ausreichend über die Risiken der Anlage aufgeklärt. Denn häufig sind die Unternehmen bereits vor dem eigentlichen Untergang am Kentern. Die liquiden Mittel bleiben schnell aus, die Ausschüttungen können nicht getilgt werden, sodass die meisten Unternehmen bereits vor der ersten Ausschüttung Insolvenz anmelden.
Was bedeutet das für Anleger?
Die zunehmenden Ausfälle der Rückzahlungen, Laufzeitverlängerungen und sogar die Zahlungsunfähigkeit lassen zahlreiche Anleger bangen. Gerade in Fällen der Insolvenz drohen den Anlegern meist hohe Verluste bis hin zum Totalverlust. Häufig werden Anleger falsch oder nicht umfassend beraten, sodass sich hieraus auch mögliche Schadensersatzansprüche ergeben. Betroffenen wird deshalb empfohlen frühzeitig zu reagieren und anwaltlichen Rat hinzuzuziehen, um mögliche Schadensersatzansprüche prüfen zu lassen und weitere rechtliche Möglichkeiten auszuschöpfen.
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