Erneut fordert die Krise ein weiteres Opfer. Der Schiffsfonds MS Juliette von HCI Kapital muss Insolvenz anmelden
Die Krise der Schiffsfonds ebbt einfach nicht ab. Wie das Manager Magazin berichtete, hat nach eigener Recherche das 300. Fondsschiff Insolvenz angemeldet damit ein trauriges „Jubiläum“ erreicht. Seit Beginn der Schiffsfahrtkrise im Jahre 2008 wird der Verlust der Anleger auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt. Die HSN Nordbank geht im kommenden Jahr von weiter steigenden Insolvenzraten aus.
Insolvenzverwalter können sich in Bezug auf das aktuelle Arbeitsaufkommen nicht beschweren. So haben alleine innerhalb der letzten Wochen vier Schiffsgesellschaften Insolvenz angemeldet. Zu den Betroffenen zählen neben dem HCI Schiffsfonds MS Juliette auch das Containerschiff Frida Schulte von Lloyd Fonds sowie die beiden Frachter Santa Victoria und Santa Virginia, die MPC Capital in Zusammenarbeit mit der Hamburger Reederei Offen aufgelegt hatte.
MPC weiter im Fokus
Von der Schieflage ebenso betroffen ist der MPC Frachter Santa. Aktuell wurden die Anleger des 2500 TEU Schiffes aufgefordert, über einen Notverkauf abzustimmen. Bereits vor drei Jahren befand sich der Frachter in finanziellen Schwierigkeiten und konnte nur mit Nachschüssen sowie weiteren Zahlungen von externen Investoren über Wasser gehalten werden.
Zwischenzeitlich ist auch das aus dem Jahre 2011 stammende Sanierungskapital gänzlich aufgebraucht. Diesen Umstand teilte MPC den Anleger wie folgt mit: "Die finanzierende Bank ist nicht bereit, weitere Stundungen zu gewähren oder gar Betriebsmittel bereitzustellen", hieß es in einem Schreiben. Das Institut werde die Gesellschaft "bei Nichterfüllung der Verpflichtungen zum Verkauf des Schiffes drängen".
Da mit weiteren Finanzspritzen seitens der Anleger sowie der Banken nicht zu rechnen ist, scheint der Schiffsverkauf alternativlos. Dieser wäre aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Totalverlust des ursprünglichen Eigenkapitals von 20 Millionen Euro verbunden.
Rückzahlung der Ausschüttungen?
Weiterhin müssen sich die Anleger auf Rückzahlungsbegehren in Bezug auf die bislang erhaltenen Ausschüttungen einstellen. Nach der Argumentation der Gesellschaft handele es sich bei den bisher getätigten Auszahlungen nicht um Ausschüttungen aus Gewinnen, sondern um Darlehn aus liquiden Mitteln.
Hilfe für Anleger des Schiffsfonds HCI MS Julietta
Betroffene Anleger des MS Juliette sollten nun handeln. Gerade bei Schiffsfonds, die oftmals als Steuersparmodell sowie sichere Altersvorsorge angepriesen wurden, können diverse Ansatzpunkte wie beispielsweise eine Falschberatung die Möglichkeit ergeben, Schadensersatzansprüche gegen die beratenden Banken oder Vertriebe geltend zu machen.
Des Weiteren empfehlen wir den betroffenen Anlegern, eventuelle Zahlungsforderungen seitens der der Fondsgesellschaften nicht blind zu überweisen sondern diese einer fachgerechten anwaltlichen Prüfung zu unterziehen.
Die IVA Rechtsanwalts AG berät Sie im Zusammenhang mit dem Anlagesegment Schiffsfonds. Wir prüfen in einer persönlichen Beratung, ob Sie mit Aussicht auf Erfolg Ihre Ansprüche durchsetzen können.