Sind die Gelder der German Pellets GmbH verbrannt?

Der eigentliche Überflieger auf dem Brennstoffmarkt – German Pellets – ist nun tief gefallen. Als einer der größten Emittenten von Mittelstandsanleihen emittierte die German Pellets GmbH zwischen 2011 und 2014 drei Anleihen (WKN: A1H3J6 / ISIN: DE000A1H3J67; WKN: A1TNAP / ISIN: DE000A1TNAP7; WKN: A13R5N / ISIN: DE000A13R5N7).

Der eigentliche Überflieger auf dem Brennstoffmarkt – German Pellets – ist nun tief gefallen. Als einer der größten Emittenten von Mittelstandsanleihen emittierte die German Pellets GmbH zwischen 2011 und 2014 drei Anleihen (WKN: A1H3J6 / ISIN: DE000A1H3J67; WKN: A1TNAP / ISIN: DE000A1TNAP7; WKN: A13R5N / ISIN: DE000A13R5N7).

Allein die erste Anleihe aus dem Jahr 2011 trägt ein Emissionsvolumen von rund 80 Millionen Euro, bei 7,25 prozentigen Zinsen. Insgesamt belaufen sich die börsennotierten Anleihen auf etwa 252 Millionen Euro. Zusätzlich wurden noch Genussrechte mit achtprozentigen Zinsen ausgegeben. Das Volumen der Genussrechte beträgt etwa 44 Millionen Euro. Hinzukommen die Investitionen von Anlegern in zwei Bonds in den USA, die sich auf 546 Millionen Dollar belaufen. Die Anleihekurse des Wismarer Unternehmens sind stark gefallen, der Wertverlust war groß und jetzt ist der Brennstoffhersteller German Pellets insolvent. Eigentlich plante die German Pellets GmbH, und Gründer Peter Leibold, eine Planinsolvenz in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Schwerin lehnte jedoch ab und bestellte Frau Bettina Schmudde zur vorläufigen Insolvenzverwalterin.

Kurz vor der Insolvenz war noch ein Sanierungskonzept geplant. Die German Pellets GmbH lud zu einer Gläubigerversammlung am 10. Februar ein. Thematisiert werden sollte die am 31. März 2016 fällige Auszahlung der Anlegergelder. Das Unternehmen plante eine Verlängerung der Laufzeit mit einem niedrigeren Zinssatz und bat um die Mitwirkung der Anleger. Der Brennstoff-Riese war nicht imstande die fälligen 52 Millionen Euro Anlegergelder fristgerecht zurückzuzahlen. Der Geschäftsführer Peter Leibold bekräftigte den Plan mit einer 50 prozentigen Sicherung der Gesellschafteranteile.

Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) am 5. Februar 2016 bekannt gab, das öffentliche Angebot der Genussrechte von German Pellets einzustellen, sah es das Unternehmen vermutlich schon kommen. Die Gläubigerversammlung wurde kurzerhand abgesagt. Offenbar war dem Unternehmen bewusst, dass die Liquiditätsschwierigkeiten somit nur nach hinten verschoben worden wären. Nun scheint das meiste Geld verbrannt zu sein. Nach eigenen Aussagen der German Pellets GmbH, sollte das reguläre Insolvenzverfahren im Mai 2016 eröffnet werden.

Totalverlust für Betroffene?

Die Insolvenzquote könnte im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen und den Investoren der Genussrechten könnte Totalverlust drohen. Deshalb wird Anlegern dringend geraten einen Anwalt hinzuzuziehen, der mögliche Schadensersatzansprüche aufgrund lückenhafter Aufklärung geltend machen könnte. Betroffene sollten zudem bei Eröffnung des regulären Insolvenzverfahrens ihre Forderungen beim zuständigen Insolvenzverwalter anmelden.

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